Offene Tür – offenes Ohr

Annika Palmtag (links) und Alina Ryabukha vor der EUTB-Beratungsstelle; Bildquelle: EUTB Garbsen-Seelze

Garbsen/Seelze (mhd). Menschen sind soziale Wesen. Wer ausgegrenzt ist, hat es schwer. Hilfe verspricht seit Mitte Januar in Garbsen und Seelze die „Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)“ in Trägerschaft des Malteser Hilfsdienstes e.V. Dort haben die Beraterinnen Alina Ryabukha und Annika Palmtag ein offenes Ohr für die unterschiedlichsten Bedürfnisse, Sorgen und Nöte von Menschen mit (drohender) Behinderung/ Teilhabebeeinträchtigung und deren Angehörige.


„Teilhabe“ – ein weitreichendes Wort. Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2001 bedeutet Teilhabe das „Einbezogensein in eine Lebenssituation“. Eine Teilhabebeeinträchtigung beginnt dort wo Menschen auf Grund ihrer Umwelt und ihren physischen und/oder psychischen Möglichkeiten eingeschränkt werden.

Die Bandbreite der Beratungsanlässe ist groß. Hierbei geht es in der Regel um die persönliche Belastung, eigene Grenzen, Leistungsansprüche und Unterstützungsangebote. Schwerpunkte der Beratung in Garbsen und Seelze sind die Themen Pflegegrad, Schwerbehindertenausweis, Rehabilitation, Nachteilsausgleich, Frühförderung, Schulassistenz und Inklusion in Schulen und Kindertagesstätten. Ratsuchende sind Betroffene und Angehörige aller Altersklassen.

Ziel ist, die Ratsuchenden zu einer eigenen Entscheidung zu ermutigen und ihnen zu helfen, ihr Leben möglichst selbstbestimmt zu leben. „Jeder ist bei uns willkommen. Wir helfen kostenlos im anstrengenden Kreisverkehr des Behördendschungels, die individuell hilfreiche Ausfahrt für passgenaue Hilfe zu finden. Wir verstehen uns als Türöffner, zum Beispiel zu den Behörden und Leistungsträgern“, erklären Annika Palmtag und Alina Ryabukha. „Allerdings dürfen wir aus haftungsrechtlichen Gründen keine Rechtsberatung anbieten“. Um möglichst vielen Menschen einen Zugang zu dem Angebot zu bieten, kann die Beratung persönlich, postalisch, telefonisch, über E-Mail oder auch WhatsApp erfolgen – und sie ist in jedem Fall kostenlos.

Wesentliche Grundlage der EUTB ist das Sozialgesetz (§ 32 SGB IX). Dies regelt, dass EUTB-Angebote Menschen in ihrem selbstbestimmten Leben niederschwellig, unabhängig und ergänzend zu bereits vorhandenen Beratungsangeboten beraten. Seit 2018 haben sich bundesweit rund 500 EUTB-Beratungsstellen in verschiedenster Trägerschaft etabliert, darunter mehr als ein Dutzend beim Malteser Hilfsdienst.

Alina Ryabukha und Annika Palmtag bringen unterschiedliche berufliche Erfahrungen in ihre Beratungsarbeit ein. Ryabukha wurde an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) ausgebildet und studierte in Hannover Gesundheits- und Sozialmanagement. Sie stammt aus der Ukraine und kann eine Beratung in Deutsch und in Russisch anbieten. Aus dem pädagogischen Bereich kommt Annika Palmtag. Die gelernte Erzieherin hat Soziale Arbeit studiert und unter anderem in Kindertagesstätten und der Schulassistenz gearbeitet. In Garbsen, Seelze und Hannover wollen sich die beiden Frauen nun in den kommenden Monaten gut vernetzen, um den Ratsuchenden nicht nur ein offenes Ohr, sondern dann auch gute Hilfsangebote anbieten zu können.


Kontakt und Information:

Hauptstandort Seelze-Letter
Treffpunkt- und Beratungsstelle Malteser Hilfsdienst e.V.
Ebertstraße 2
30926 Seelze
Sprechzeiten: Mo. 9-13, Di. 9-14, Do. 9-16 Uhr und nach Vereinbarung

Nebenstandort Garbsen
Begegnungsstätte Herouville Saint-Claire-Platz
30823 Garbsen
Sprechzeiten: Mo. 14.30-17.30 Uhr

Kath. Kirchengemeinde St. Raphael
Antareshof 5
30823 Garbsen
Di. 15-18 Uhr, Mi. 14-17 Uhr und nach Vereinbarung

Kontakt:
Tel.: (0511) 725299-71
E-Mail: EUTB.Garbsen-Seelte@malteser.org
Internet: www.malteser-hannover.de