Hannover (mhd). Darf man Witze machen, zwischen Urnen und Asche? Man darf, man soll es sogar. „Wenn wir das Leben feiern, gehört dazu auch das Lachen“, glaubt Matthias Brodowy. Der bekannte Unterhalter aus Hannover gestaltete am Montagabend, 13. November 2023, gemeinsam mit Sopranistin Charlotte Jarosch-von Schweder und ihrer Tochter Sophie sowie Pianist Prof. Robert Roche im Kolumbarium Hl. Herz Jesu in Misburg eine Benefizveranstaltung zugunsten der Malteser-Hospizarbeit unter dem Titel „Klangkunst und Kabarett“.
Vier Meister ihres Faches nahmen die fast 200 Zuhörerinnen und Zuhörer im nahezu ausverkauften Kolumbarium an diesem Abend in Wort und Lied mit auf eine vergnüglich-nachdenkliche Reise zu den Skurrilitäten und Absurditäten des Lebens. Matthias Brodowy, selbsternannter „Vertreter für gehobenen Blödsinn“ verblüffte dabei mit seinen detaillierten Planungen für den eigenen Tod: Eine Seebestattung wolle er haben - oder alternativ einen Grabstein mit LED-Laufschrift. Dort sollen dann die besten Witze laufen, die er zu Lebzeiten nicht erzählen durfte. Doch so weit ist es noch lange nicht, denn: „Das Leben ist lebenswert“, lautet die zentrale Botschaft des nachdenklich-komischen Comedians.
Nicht minder beeindruckend der Gesang von Charlotte Jarosch-von Schweder mit ihrem raumfüllenden Sopran in der Begleitung durch Pianist Roche. Ihre Lieder und Arien hatte sie nach Lebensphasen geordnet, vom berührenden „The Rose“, das von der ewigen Liebe erzählt, über das „O mio babbino caro“ der schwer verliebten Tochter an ihren störrischen Vater bis zu Franz Lehars fulminantem „Freunde, das Leben ist lebenswert“. Ergänzt wurde das Duo bei einigen Liedern von Tochter Sophie, die am Horn ihr großes Können zeigte. Bewegend dabei auch das Stück „Frühling“ nach dem Gedicht eines Mitglieds der Familie Jarosch-von Schweder in der Vertonung von Prof. Robert Roche. Höhepunkt des Abends schließlich das Schlusslied: „Der Mond ist aufgegangen“ sangen zum Abschied Künstler und Gäste gemeinsam in das geschmackvoll illuminierte Gotteshaus hinein.
Der Reinerlös des Abends kam der ambulanten Hospizarbeit der Malteser zugute. Für diesen Dienst haben sich Männer und Frauen schulen lassen, um ehrenamtlich Schwerkranke und Sterbende sowie deren Familienangehörige und Freunde zu begleiten. Rund 100 Ehrenamtliche in Stadt und Region Hannover sowie seit 2021 auch in Celle begleiten jährlich über 100 Menschen und ermöglichen ihnen so ein Sterben in Würde.